Links Vektor, rechts Bitmap Gravur. Wie bei allen Motiven kommt es bei Holzbearbeitung sehr auf die Qualität, Härte und - sehr wichtig - Faserrichtung und Faserstruktur an. Mich interessierte, wie die beiden Gravur-Arten unter diesen Voraussetzungen mit kleinen aber einigermaßen detailreichen Bilder zurechtkommen. Die gezeigten Würfel sind 3x3 cm groß. Während die Bilder auf 10x10 cm sehr gut als Bitmap rauskommen zeigt sich bei der wesentlich kleineren Variante schnell, dass die Dichte der Details problematisch sind. Aber auch die Vektor-Gravur hat ihre Problemstellen. Fazit: Was Klarheit und Details angeht lohnt es sich auf jeden Fall Zeit und Mühe in eine Vektorumwandlung der Bilder zu investieren. Dennoch hat der Bitmap-Würfel seinen eigenen, mehr rustikalen Charme und gefällt mir persönlich sogar besser. Da mich interessieren würde, wie andere dies sehen seid Ihr eingeladen euren Favoriten zu benennen. 🦉
Die Zahlen habe ich aus einem Kinderbuch fotografiert und dann als Gesamtvorlage im PNG-Format gespeichert.
Da ich hier nicht mehr tun musste, als die Größe der Bilder an den Würfel anzupassen und jede Seite mit dem Setting Basswood Bitmap-Gravur zu lasern ging das extrem flott.
Kommen wir zum Vektor-Würfel.So einfach der erste war, so arbeitsreich war der zweite.
Bild 1:
Zuerst habe ich über Bild editieren den Hintergrund für alle Zahlen entfernt (Räume in den Zahlen nicht vergessen).
Den weiteren Verlauf erklöre ich an der Zahl 1. Der Verlauf ist für alle Motive gleich.
Wichtig: Da alle Zahlen unterschiedliche Einstellungen erhalten muss für jede Zahl ein eigenes Arbeitsblatt angelegt und diese einzeln dort bearbeitet werden.
Zum einen, um einen flüssigen Programmlauf zu garantieren und xtool nicht zu überlasten. Zum anderen, um nicht aus Versehen die Einstellungen einer anderen Zahl zu ändern.
Bild 2:
Mit Trace-Bild werden die Vektoren erstellt.
Bild1:
Um möglichst viele Details zu erhalten, aber das Rauschen nicht zu stark werden zu lassen, justiere ich meist einen Unschärfewert zwischen 10 - 25 und eine Rauschminderung zwischen 10-30.
Bild1 zeigt die Abschnitte die ich wollte, aber auch viele Unreinheiten. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
Da sich die erste Möglichkeit von selbst erklärt zeige ich nachfolgend die zweite Ausgangspunkt ist Bild 2, mit einem Unschärfewert von 40 zu einer Rauschminderung von 24.
Praktischerweise erstellt xtool von sich aus mehrere Ebenen (Bild1) und splittert sie farblich auf. Diese Bereiche werden jetzt einer nach dem anderen bearbeitet.
Nachdem ich die Gruppierung aufgehoben habe, lösche ich die gelbe und grüne Ebene. Diese bestanden aus Unreinheiten und unnötigen Details.
Die verbleibenden Ebenen werden anschließend einzeln angewählt und auseinander gezogen, so dass man genau sieht aus welchen Elementen die einzelnen Partien bestehen (Bild 2 linke Seite). Was nicht gebraucht wird oder erwünscht ist kommt weg.
Bild 2 rechte Seite zeigt, wie die einzelnen Ebenen am Ende der Bearbeitung aussehen.
Um auf das Motiv für die abschließende gelbe Ebene zu kommen habe ich meine gewünschten Partien wieder zusammen gefügt und anschließend verschmolzen. Bild 1 zeigt das Verfahren und das Ergebnis.
Wie man auf Bild2 sehen kann benötigt das Gesamtbild trotzdem noch einige Bearbeitung.
Ich wollte z.B. dass die Schmetterlinge einen Körper bekommen. Anstatt es aus Formen zusammen zu setzen habe ich hierfür manuell einen Körper erstellt (Beispiel siehe Bild3)
Da der Körper dunkler als die Flügel sind musste ich die erstellte Form einer anderen Ebene zuweisen. Bild4 zeigt die jetzt schwarze Form.
Auf diese Weise wurden alle Details zum abschließenden Motiv hinzugefügt,.
Elemente die später eine andere Farbe haben sollten als die Grundform erhielten zudem zusätzlich eine neue Ebene, wie z.B. die Füllung der Ohren.
Die vollen Flügel der Schmetterlinge gefielen mir nicht. Also habe ich per manueller Vektorgrafik einige Löcher gezeichnet und anschließend vom Motiv getrennt. Auf diese Weise wurde alles entfernt was mich störte.
Das Verfahren des Trennens seht ihr auf Bild1.
Für mehr Kontrast habe ich per Umrandung noch einen Rahmen um alles gemacht. Bild 2 zeigt das Endergebnis der ganzen Arbeit.
Ebenso sieht man, dass eine ganze Menge Ebenen zustande gekommen sind.
Damit sich die ganze Arbeit gelohnt hat muss nun jeder Ebene ein eigenes Setting zugeteilt werden.
Dank dem Easy-Set-Bereich geht das super einfach. Einfach die gewünschte Farbintensität auswählen und schon ist das Setting drin. Bleiben nur noch die Motive für 2 bis 6 und alles kann in den Laser.
Empfehlung: die Motive zuerst auf einem Teststreifen gleichen Holzes lasern. In meinem Fall musste ich anschließend einige Bereiche heller oder dunkler einstellen, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen.
Nicht vergessen: Vor dem Lasern noch einmal jede einzelne Ebene anwählen und prüfen, ob nicht aus Versehen eine der anderen Ebenen verändert wurde!
Drache
Ein Elch?
Vogel
Känguru…?
Raubkätzchen
Ich hoffe Ihr hattet Spaß mit der tierischen Reise!